Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 08.06.2025
© Erich Arndt
Zum Seitenanfang
Zurück zur Startseite
Mittelgebirge
Geografie:
Das
Ebbegebirge
(kurz
Ebbe)
im
Märkischen
Kreis
und
Kreis
Olpe
in
Nordrhein-Westfalen
ist
ein
Mittelgebirgszug
im
Sauerland.
Das
Gebirge
ist
Namensgeber
des
flächenmäßig
deutlich
größeren
Nationalparks
Ebbegebirge (777 km²). Sein höchster Berg ist die Nordhelle mit 662,7 m.
Aufstiegs- und Abstiegsroute:
Die
9,7
km
lange
Tour
ist
als
Rundweg
angelegt,
sie
startet
und
endet
in
der
Nähe
des
Hotels
Jagdhaus
Weber
an
einem
Wanderparkplatz
(siege
GPS-
Track).
Anstrengung:
Mittelschwere Bergtour (T2), gute Grundkondition erforderlich, leicht
begehbare Wege, kein besonderes Können erforderlich.
Ausrüstung:
Dem Wetter angepasste Wanderausrüstung.
Gefahren:
Keine.
Im Reisetagebuch geblättert
(Dienstag, 03.06.2025)
Hat das Ebbegebirge etwas mit Ebbe und Flut zu tun?
Wir
starten
unsere
Tour
durch
das
Ebbegebirge
in
der
Nähe
des
Hotels
Jagdhaus
Weber,
das
zum
Ort
Herscheid
gehört,
auf
einer
Höhe
von
474
m.
Stellt
sich
die
Frage:
Hat
dasEbbegebirge
eigentlich
etwas
mit
Ebbe
und
Flut
zu
tun?
War
die
Nordhelle
früher
vielleicht
ein
Berg
unmittelbar an der See? Die Antwort lautet: Nein.
Aber
eines
hatte
das
Ebbegebirge
früher
mit
dem
bei
Ebbe
erscheinenden
Watt
gemeinsam:
Es
war
im
Ebbegebirge
auch
aufgrund
der
hohen
Niederschläge
das ganze
Jahr
über
früher
ziemlich
matschig
und
sumpfig.
Davon
zeugen
auch
heute
noch
die
zahlreichen
Hochmoore,
in
denen
aber
niemand
mehr
versinken
kann.
Und
ein
altes
deutsches
Wort
für
Sumpf
oder
Matsch
ist
-
genau, „
Ebbe
“!
Kurz
nach
dem
Start
eröffnet
sich
ein
erster
Fernblick
in
die
Landschaft
nach
Norden
hin
und
wenn
man
Glück
hat,
sind
sogar
einige
Paragleiter am Himmel zu beobachten.
Nach
etwa
2
km
wollten
wir
uns
eigentlich
an
der
Skulptur,
die
den
Namen
Wolkenklang
trägt,
erfreuen.
Aber
leider
war
von
der
einstigen
Wolkenlyrik
nichts
mehr
vorhanden.
Die
Klangskulptur
gab
es
nicht
mehr
–
schade.
Wir
legen
eine
Rast
auf
der
Wolkenbank
ein,
genießen
die
Aussicht
und
wandern
dann
weiter
dem
Gipfel
entgegen.
Nach
2,4
km
ist
das
Gipfelareal
des
Berges
Nordhelle
(662,7
m)
erreicht.
Der
Namen
des
höchsten
Berges
im
Ebbegebirge
setzt
sich
aus
dem
Grundwort
„
helle
“
(vormals
„
halde
“) und
dem
Bindewort
„
nord
“
(vormals
„
north
“) zusammen.
„
Nordhelle
“
bezeichnet
also
eine
nördliche
Halde,
einen
nördlichen
Abhang
oder eine
nördliche
Höhe.
Vermutlich
werden
Menschen,
die
im
Süden
der
Nordhelle
lebten,
dem
Berg
seinen
Namen
gegeben
haben.
Auf
der
Gipfelhochfläche
befinden
sich
der
Sender
Nordhelle,
der
Robert-Kolb-Turm
und
eine
Gaststätte.
Da
die
Gaststätte
erst
um
12:00
Uhr
öffnet,
fällt
wegen
langer
Wartezeit
eine
Einkehr
aus.
Stattdessen
besuchen
Brigitte
und
ich
den
Aussichtsturm,
der
wie
viele
andere
Türme
auf
Berggipfeln,
eine
lange
wechselvolle
Geschichte
hat.
Auf
der
Nordhelle
wurden
schon
seit
dem
19.
Jh.
immer
wieder
Türme
gebaut.
Einen
ersten
Turm
aus
Stein
ließ
Kaiser
Napoleon
I.
als
Trägerstation
für
eine
Spiegel-
telegrafie-linie
errichten.
Es
folgte
ein
Holzturm,
der
aber
nur
kurze
Zeit
der
Witterung
widerstand.
Ein
trigonometrisches
Gerüst
mit
Aussichtsfunktion
wurde
errichtet,
fiel
aber
im
Dezember
1904
nach
einem
heftigen
Stürmen
um.
Ein
neuer
Anlauf
nach
neun
Jahren:
Am
21.
September
1913
wurde
nach
einjähriger
Bauzeit
ein
18
Meter
hoher
massiver
Aussichtsturm
eingeweiht.
Das
Bauwerk
erhielt
ehrenhalber
den
Namen
Robert
Kolb.
Der
damalige
Hauptwegewart
des
Sauerländischen
Gebirgsvereins
(SGV)
und
Initiator
des
ersten
größeren
Wanderwegenetzes,
hatte
sich
sehr
verdient
gemacht.
Eine
wechselvolle
Geschichte
schloss
sich
an:
Sanierung,
Zerstörung,
Wiederaufbau,
Umnutzung,
Eigentümerwechsel.
In
den
Jahren
2010
und
2011
wurde
der
Turm
dann
für
198.000
Euro
aufwändig
renoviert
und
am
26.
Juni
2011
feierlich
wiedereröffnet.
Heute
ermöglicht
die
verglaste
Aussichtsplattform
weite
Ausblicke
nach
Norden
und
Südwesten,
wohingegen
nach
Osten,
Süden
und
Westen
der
Baumbestand
die
Aussichtsmöglichkeit
einschränkt.
Nach
dem
Abstieg
suchen
und
finden
wir
in
der
Nähe
des
Turmes
eine
Vermessungsmarkierung.
Ins
Auge
fallen
ein
Vermessungspunkt
und
ein
Vermessungsstein
mit
der
Zahl
1810/12.
Nachdem
das
Gipfelareal
in
Augenschein
genommen
ist,
geht’s
weiter
auf
dem
Höhenweg
zu
einem
historischen
Kohlemeiler.
Neben
dem
Nachbau
eines
Meilers
gibt
es
auf
einer
Tafel
Informationen
über
die
Holzkohleherstellung.
Am
Fernmeldeturm
„
Ebbegebirge
“,
der
heute
als
Richtfunkstelle
und
Mobilfunkstandort
dient,
wandern
wir
zu
einem
kleinen
Wasserfall.
Auf
der
Strecke
bieten
sich
eine
Fernsicht
auf
die
Oestertalsperre
und
eine
Nahsicht
auf
einen
Baumstumpf
an,
der
ein
Gesicht
zu
haben
scheint.
Der
kleine
Wasserfall
liegt
in
einem
Hochmoorgebiet.
Nur
gut,
dass
man
heute
nicht
so
einfach
im
Ebbegebirge versinken kann. Dazu gibt es übrigens eine alte Geschichte:
Als
die
Römer
nach
Germanien
kamen,
machten
sie
auch
einen
Abstecher
ins
Ebbegebirge.
Die
Einheimischen
wandten
eine
List
an:
Sie
stellten
sich
an
den
Rand
eines
Moores
und
winkten
den
Römern
zu.
Diese
stürmten
los
und
übersahen,
dass der
kürzeste
Weg
zu
den
winkenden
Einheimischen
über
ein
Moor
führte.
Mit
ihren
schweren
Rüstungen
versanken
die
Römer
im
Moor
und
kamen
elendig
zu
Tode.
In
stillen
Sommernächten
soll
man
noch
ihre
Schreie
hören
und
in
ihre
angsterfüllten
leuchtenden
Augen
sehen können.
Auf einem Pfad neben der Ebbestraße geht es zum Ausgangspunkt zurück.
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
EBBEGEBIRGE