Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 02.05.2024
© Erich Arndt
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Mittelgebirge
Geografie:
Die
(oder
auch
der)
Velmerstot
ist
der
nördlichste
und
höchste
Berg
des
Eggegebirges
in
Nordrhein-Westfalen
Sie
besitzt
die
beiden
Kuppen
Preußische
Velmerstot
(Südkuppe;
ca. 464 m ü.
NHN),
sowie
die
Lippische
Velmerstot
(Nordkuppe;
441,4 m).
Der
gesamte
Berg
gehört
zum
Naturpark
Teutoburger
Wald/Eggegebirge.
Aufstiegs- und Abstiegsroute:
Die Wanderung ist als Rundweg (siehe GPS-Track) angelegt.
Anstrengung:
Mittelschwere Wanderung. Gute Grundkondition erforderlich. Überwiegend
gut begehbare Wege. Trittsicherheit erforderlich (T1).
Ausrüstung:
Wanderausrüstung; festes Schuhwerk; ggf. Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
Keine.
Bemerkungen:
Der
Name
Velmerstot
entstand
aus
der
Bezeichnung
des
nahen
Orts
Veldrom;
Feldrom
heißt
Felder
zu
Drohme,
und
der
Begriff
Stot
steht
für
Steilhang.
Einer
anderen
Interpretation
zufolge
wird
die
Silbe
„stot“
von
„Stute“
abgeleitet,
was
darauf
hinweist,
dass
in
früheren
Zeiten
der
lippische
Graf
seine
Pferde
hier
weidete.
Umstritten
ist,
ob
es
„die“
oder
„der“
Velmerstot
heißt.
Beides
hat
sich
eingebürgert.
Im Reisetagebuch geblättert
(Freitag, 26.04.2024)
Der Reußische Velmerstot - Ein Ort wechselvoller Geschichte
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
EGGEGEBIRGE
Gegen
8:15
Uhr
brechen
Brigitte
und
ich
bei
frischen
5°C
und
leichter
Bewölkung
zu
den
Gipfeln
der
Velmerstots
auf.
Die
Tour
im
Eggegebirge
ist
als
Rundwanderweg
geplant
und
startet
um
8:30
Uhr
am
Wanderparkplatz
an
der
Altenbeckener
Straße,
nahe
der
Ortschaft
Horn.
Wir
wandern
zuerst
einen
Waldweg
entlang
und
erreichen
schon
bald
den
Thron
der
Entspannung.
Wer
einen
solchen
braucht,
kann
ihn
hier
finden.
Da
wir
noch
gut
bei
Kräften
sind,
geht
es
ohne
Rast
weiter.
Ein
Pfad
führt
zum
Silberbach,
der
über
eine
Brücke
gequert
wird.
Die
nächste
urbane
Umgebung
die
erreicht
wird,
ist
das
Naturfreundehaus
„
In
der
Schnat
“.
Von
dort
geht
es
über
einen
naturbelassenen
Pfad
dem
441
m
hohen
nördlich
gelegenen
Lippischen
Velmerstot
entgegen.
Unser
Weg
führt
durch
eine
teils
unter
Naturschutz
stehende
Heidelandschaft,
die
einen
starken
Kontrast
zum
restlichen
Wald
bildet.
Die
grüne
Heide
wechselt
sich
hier
mit
freiliegenden
Sandsteinfelsen
und
einer
interessanten
Felsformation
auf
der
Gipfelregion
ab.
Dieser
Ort
ist
ein
echtes
Highlight
auf
der
Wanderung.
Gegen
10:00
Uhr
ist
die
Gipfelregion
des
Lippischen
Velmerstot mit ihren zahlreichen Sandsteinquadern erreicht.
Der
Ausblick
ist
genial:
Im
Nordwesten
ist
das
Hermannsdenkmal
zu
sehen,
im
Osten
ist
der
Köterberg
zu
erblicken
und
im
Südosten
das
Warburger
Land
mit
dem
Desenberg.
Im
Tal
liegen
Silberbach
und
Silbermühle.
Nach
der
Fernsicht
kommt
die
Nahsicht:
Auf
dem
zerklüfteten
Sandsteingipfel
steht
ein
1,6 m
hoher
Obelisk,
ebenfalls
aus
Sandstein,
der
neben
der
Jahreszahl
„1916“
unter
anderem
die
Inschrift
„Komm gern zu mir, doch schone mich,
denn alles hier geschah für dich“
trägt.
Darüber
hinaus
bildet
der
Gipfelstein
einen
trigonometrischen
Punkt.
Nachdem
alles
in
Augenschein
genommen
ist,
wandern
wir
über
den
etwa
650
m
langen
Eggegebirgskamm
weiter,
hinüber
zur
Südkuppe.
Über
diesen
Kamm
verläuft
von
Süden
kommend
und
westlich
am
Gipfel
des
Preußischen
Velmerstot
vorbeilaufend
die
Grenze
zwischen
dem
Kreis
Lippe
und
dem
Kreis
Höxter.
Früher
trennte
diese
Grenze
das
Fürstentum
Lippe
und
das
Hochstift
Paderborn,
das
seit
1803
zu
Preußen
gehörte.
Damit
ist
auch
die
Herkunft
der
„
Vornamen
“
der
beiden
Bergkuppen
erklärt.
Da
beide
Gipfel
über
viele
Jahrhunderte
beweidet
wurden,
entstanden
hier
weite
Bergheideflächen,
die
nunmehr
durch
Ziegen
und
Heidschnucken gepflegt werden.
Zur
Mittagsstunde
haben
wir
dann
auch
den
464
m
(offizielle
Angabe)
oder
468
m
(Gipfelstein)
höchsten
Punkt
des
Eggegebirges,
den
Preußischen
Velmerstot
„
erklommen
“.
Der
Gipfel
kann
nicht
verfehlt
werden,
denn
die
schöne
Holzkonstruktion
des
17
m
hohen
Eggeturms
ist
weithin
sichtbar.
Leider
ist
uns
der
Panoramablick
über
das
Land
des
Hermann
bis
zum
Brocken
und
in
die
Soester
Börde
von
der
9,15
m
hoch
gelegenen
Aussichtsplattform
nicht
vergönnt.
Im
vergangenen
November
wurde
der
Turm
durch
Brandstiftung
beschädigt
und
seitdem
ist
der
Zugang
gesperrt
–
Pech
gehabt.
Ein
sehenswerter
Ort,
denn
neben
den
interessanten
Fotomotiven,
die
es
hier
gibt,
erfährt
man
auf
Schautafeln
etwas
über
die
Geschichte
des
Areals.
Früher
als
Pferdeweide
der
Adligen
genutzt,
erlitt
die
südliche
Kuppe
von
1964
bis
1994
ein
ähnliches
Schicksal
wie
der
Brocken
und
wurde
durch
niederländische
NATO-Truppen
zur
Militärbasis
umfunktioniert.
Inklusive
der
Stationierung
von
Patriot-Raketen
und
Flugabwehrstellungen.
Nach
Abzug
der
Truppen
entschieden
sich
die
zuständigen
Regierungen
dann,
das
Gelände
zu
renaturieren
und
wieder für die Öffentlichkeit freizugeben.
Nach
einer
Rast
führt
der
Rückweg
wiederum
über
den
Eggegebirgskamm
und
einem
urigen
Wurzelpfad,
der
entlang
des
Silberbach
führt.
Auf
diesem
Weg
wird
man
von
einem
schönen
Plätschern
begleitet.
Deshalb
ist
die
Wanderung
nicht
nur
für
das
Auge
ein
Highlight,
sondern
auch
für
die
Ohren.
Etwas
abenteuerlich
geht
es
etwas
später
über
zwei
Baumstämme
weiter,
die
rein
zufällig
die
Bachüberquerung
ermöglichen,
denn
eine
Brücke
zur
anderen
Seite,
auf
der
der
Weg
weiterführt,
gibt
es
nicht.
Am
Waldhotel
Silbermühle
biegen
Brigitte
und
ich
ab
und
wandern
um
den
Knieberg
herum zum Wanderparkplatz, wo unser Auto steht.