Bergauf - Bergab in den deutschen Mittelgebirgen
Letzte Aktualisierung: 05.06.2024
© Erich Arndt
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Mittelgebirge
Geografie:
Der
Dürrenberg
bei
Heidenheim
in
Bayern
ist
der
höchste
Berg
des
Mittelgebirges
Fränkische
Alb
im
Südwesten
des
Teil-Höhenzuges
Hahnenkamm.
Aufstiegs- und Abstiegsroute:
Die Wanderung ist als Rundweg (siehe GPS-Track) angelegt.
Anstrengung:
Mittelschwere Wanderung. Für alle Fitnesslevel. Überwiegend gut
begehbare Wege. Trittsicherheit erforderlich.
Ausrüstung:
Wanderausrüstung; festes Schuhwerk; ggf. Wetterschutzkleidung.
Gefahren:
Keine.
Im Reisetagebuch geblättert
(Freitag, 31.05.2024)
Wanderung durch die Fränkische Alb unterm Regenschirm
Die
bevorstehende
Tour
in
der
Fränkischen
Alb
ist
als
Rundweg
geplant.
Sie
bildet
den
Abschluss
der
Wanderwoche,
die
uns
bisher
durch
die
Hassberge,
den
Steigerwald,
den
Mainhardter
Wald
und
die
Schwäbische
Alb
geführt
haben.
Das
Auto
wird
in
der
mittelfränkischen
Kleinstadt
Heidenheim,
nahe
dem
Münster,
abgestellt.
Die
Tour
beginnt,
da
es
regnet,
unterm
Regenschirm
am
Café
Emil.
Wir
wandern
der
Ringstraße,
Ostheimer-
und
Dittenheimer
Straße
entlang
bis
zum
Ortsausgang.
Über
einen
Wiesenpfad
wird
die
Hochfläche
erklommen,
dann
geht
es
entlang
eines
Ackerweges,
an
einem
Wachturm
vorbei,
in
Richtung
Funkturm,
der
am
Rand
des
bewaldeten
Höhenzuges
steht.
Mit
seinen
97
Metern
Höhe
stellt
der
Funkturm
auf
dem
Dürrenberg
wohl
eine
Art
inoffizielles
Wahrzeichen
des
Hahnenkamms
dar.
Nun
soll
das
nicht
mehr
genutzte
Relikt
aus
dem
Kalten
Krieg
verkauft
werden.
Verfallene
Gebäude,
der
Turm
und
rund
13.000
Quadratmeter
Grund
suchen
einen
neuen
Besitzer.
Der
aus
Stahl
bestehende
Turm
hat
eine
wechselvolle
Geschichte:
Lange
bevor
die
Bundeswehr
auf
dem
Hahnenkamm
heimisch
wurde,
errichteten
die
Amerikaner
Anfang
der
1960er
Jahre
einen
ersten
Funkturm
als
Relaisstation
für
mehrere
Richtfunkverbindungen.
Die
Station
auf
dem
Dürrenberg
war
keine
Abhöranlage,
denn
über
den
Mast
wurden
Fernverkehrs-Richtfunkstrecken
aufgebaut
und
die
Signale
verstärkt,
deshalb
auch
die
große
Höhe,
um
große
Entfernungen
überbrücken
zu
können.
Mit
dem
Aufbau
eines
Glasfasernetzwerks
trennte
sich
das
US-Militär
schließlich
2007
von
den
meisten
Funktürmen
in
Europa
und
übereignete
auch
den
Heidenheimer
an
die
Bundesrepublik Deutschland.
14
Jahre
später
will
sich
nun
auch
der
Bund
vom
ungenutzten
Turm
trennen.
Da
die
Gemeinde
Heidenheim
keinen
Gebrauch
von
seinem
Erstkaufrecht
machen
möchte,
soll
nun
das
Waldgrundstück
samt
Turm
und
Nebengebäuden
meistbietend
verkauft
werden.
Wie
man
trotz
tiefhängender
regennasser
Wolken
sehen
kann,
holt
sich
nun
die
Natur
ihr
Terrain
zurück
was
auch
für
den
einstigen
Übungsplatz
gilt.
Da
der
Gipfel
des
Dürrenbergs
mitten
im
Wald
liegt
und
es
kein
Wegweiser zu ihm gibt, wird der höchste Punkt mit dem GPS ermittelt.
Die Koordinaten sind: Nord: 49° 00`48.24``
Ost: 10° 45`47.50``
Das
obligatorische
Gipfelfoto
nehme
ich
somit
an
einem
Markstein
am
Pfad
auf.
Über
Waldwege
führt
unsere
Tour
weiter
zu
einem
Denkmal,
das
den
Namen
„
Steinerner
Mann
“
trägt.
Es
steht
im
Schwedenholz,
auf einer Höhe von etwa 610 m.
In ihrer Ortschronik über Kurzenaltheim schreibt Siglinde Buchner:
Im
Oktober
1820
verunglückte
Joh.
Georg
Westphal
im
Schwedenholz
auf
dem
Dürrenberg.
Er
brachte
einen
Wagen
voller
Steine
hangabwärts
und
geriet
dabei
mit
beiden
Beinen
unter
die
Räder.
Zwei
Tage
danach
erlag
er
seinen
Verletzungen.
An
der
Unglücksstelle
wurde
eine
schmale,
ca.
130
cm
hohe
Gedenksäule
aufgestellt,
die
mit
einem
steinernen
Menschenkopf
versehen
war.
Bei
einem
Streit
um
1900
wurde
der
Kopf
abgeschlagen
und
vergraben.
Im
Juli
1994
renovierte
Fritz
Kleemann
(geb.
1927
in
Kurzenaltheim,
wohnhaft
in
Berolzheim)
das
Denkmal,
wobei
er
einen
selbstgemeißelten
Kopf
aus
dunkelrotem
Sandstein
daraufsetzte.
Das
Denkmal
wird
seit
langem
'Steinerner Mann' genannt.
Nach
zweieinhalb
Wanderstunden
sind
wir
wieder
in
Heidenheim
und
statten
zum
Schluss
dem
Münster,
der
ehemaligen
romanischen,
dreischiffigen
Klosterkirche,
einen
Besuch
ab.
Zu
bemerken
ist,
dass
wir
auf
den
Wanderungen,
mit
Ausnahme
der
Tour
in
der
Schwäbischen Alb, stets allein unterwegs gewesen sind.
Die deutschen Mittelgebirge und ihre Gipfel
FRÄNKISCHE ALB